
Jeder von uns ist in dieser Zeit direkt oder indirekt von den von unserer Regierung, ob Bundes- oder Landesregierung, ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie betroffen. Dies kann auf der beruflichen Ebene, im familiären Bereich, im Freundeskreis oder einfach in der Nachbarschaft sein. Es gibt unendlich viele Perspektiven und Spielarten der persönlichen Betroffenheit in unserer Gesellschaft. So viele Perspektiven auf das Geschehen, wie es Menschen gibt in unserem Lande.
Die Maßnahmen greifen ein in das Geschehen in den Altersheimen, den Lernalltag unserer Kinder, wirken sich aus auf die Kultur und die Kulturschaffenden, sie haben Auswirkungen im Einzelhandel, in der Gastronomie, im Fremdenverkehr und in vielen anderen Bereichen.
In den Medien kann von diesen, in der gesamten Gesellschaft stattfindenden Prozessen, nur eine vereinfachte Sichtweise abgebildet werden. Dies bringt zwangsläufig eine beschränkte Sichtweise mit sich. Die Frage darf gestellt werden: „Wer hat die Wahrheit?“
Gibt es überhaupt die eine Wahrheit oder findet sich diese Wahrheit nicht eher in einem offenen Dialog in der Gesellschaft zwischen Menschen, die verschiedene Perspektiven und Standpunkte einnehmen und sich gegenseitig zu einem umfassenderen Bild befähigen. Entsteht Weisheit nicht viel mehr aus der Vielfalt in der Gesellschaft und einem lebendigen Diskurs? Und brauchen wir nicht gerade jetzt jede Menge Weisheit, um den Weg in eine lebenswürdige Zukunft für uns alle zu finden?
Uns interessiert, was bewegt Sie als Bürger in diesem Land und zu dieser Zeit? Was können Sie persönlich an Erfahrungen berichten? Fühlen Sie sich mit Ihren Sorgen und Ängsten wahrgenommen oder eher im Stich gelassen? Was meinen Sie, ist alles gut wie es ist oder vertiefen sich die Gräben in der Gesellschaft, nehmen Diskriminierung und Ächtung von Menschen zu? Wenn das so wäre, was kann man dagegen tun? Darf die „Angst vor Krankheiten“ der bestimmende Faktor in einer Gesellschaft sein? Wo bleibt dann das Leben?
Letztlich bleibt die Frage die wir alle in uns bewegen sollten: Welche Zukunft wünschen wir uns, für uns selbst, für die Kinder, für die jungen und alten Menschen in unserem Land und warum machen wir uns nicht einfach auf den Weg sie gemeinsam zu realisieren?
Wir sind ein Kreis von engagierten Menschen, die Interesse daran haben, die Corona-Krise als Chance für gute Lösungen und Weichenstellungen zu nutzen. Wir möchten miteinander statt übereinander reden, wir möchten einander verstehen und dabei Ängste abbauen. Dazu wollen wir gerne mit den Bürgern der Stadt Überlingen bzw. allen Menschen ins Gespräch kommen. Welche Sorgen und Ängste haben Sie und welche Ideen für gute Lösungen fallen Ihnen ein?
In dieser schwierigen Krisenzeit möchten wir in einem lebendigen und offenen Dialog mit Ihnen, unseren Beitrag zur Erarbeitung von guten Zukunftsperspektiven für uns alle, unsere Kinder und Enkelkinder leisten. In dem Sinne von: Verantwortung übernehmen hier und jetzt und das eigene Leben in die Hand nehmen für eine bessere und gerechtere Zukunft.
Wir laden Sie dazu ein und freuen uns auf gute Gespräche!
Ihr Bürgerdialog Überlingen Team